Bauphysikalische Nachweise
Die Leistungen der Bauphysik, die in unserem Unternehmen erbracht werden, sind vielfältig.
Thermische Bauphysik
Hierunter sind die Leistungen zu verstehen, die den winterlichen und den sommerlichen Wärmeschutz, beschreiben. Für den Winter, der normativ mit -10° Celsius angesetzt wird, wird eine Wärmedämmung erforderlich. Diese wird in Zusammenhang mit der gewählten Heiztechnik und der sie betreibenden Energie in ihrer Güte und ihrer Schichtdicke ausgelegt. Hierbei ist es ein Unterschied, wohin die betrachtete Fläche abstrahlt. Eine Abstrahlung in Richtung des Alls, beispielsweise ein Dach, wird kühler als eine Fläche, die in Richtung des Erdbodens abstrahlt, wie eine Decke über einem Gebäuderücksprung.
Diese Betrachtung betrifft alle wärmeübertragenden Flächen eines Bauwerkes: Dächer, Wände, Decken nach unten, Sohlen, Fenster, Türen und Weiteres in Abhängigkeit von ihrer Ausrichtung zur Sonne.
Zu berücksichtigen sind auch die solaren Gewinne. Fenster nach Süden zeigend sammeln Energie im Winter ein, heizen den dahinterliegenden Raum und sich selbst aber möglicherweise im Sommer zu sehr auf. Deshalb müssen sie im Sommer verschattet werden. Das erfolgt in Abhängigkeit der angrenzenden Bauteile und ihrer Fähigkeit, Wärme aufzunehmen und zu speichern. Das beste Beispiel dazu sind massive Kirchenbauwerke, die auch im Sommer angenehm kühl sind.
In diesem Zuge kann auch der Ausfall von Tauwasser – über die Heizperiode – im Bauteil berechnet werden und es kann überprüft werden, ob dieses Wasser im Sommer wieder vollständig an die umgebende Luft abgegeben wird. Das erfolgt als stationärer Prozess.
Nach Abschluss der Baumaßnahme wird als besondere Leistung im Sinne der HOAI der Energieausweis erstellt. In diesem wird die energetische Qualität des Bauwerkes beschrieben.
Ferner können thermische Simulationen über den Jahresverlauf – als instationärer Prozess – vorgenommen werden. Darin werden die Temperaturverläufe und auch der daraus resultierende Tauwasserausfall berechnet. Diese Vorgehensweise ist insbesondere im Holzbau von großer Wichtigkeit. Wird das Holz über den Jahresverlauf feucht und trocknet es wieder vollständig aus? Andernfalls sammelt sich Wasser im Holz und führte zur Zersetzung – das sogenannte „selbstkompostierende Dach“ wäre somit geplant und gebaut worden.
Bauakustik
Die Bauakustik befasst sich als innerer Schallschutz mit der Planung des Luftschallschutzes zwischen Nutzungseinheiten, wie zum Beispiel zwischen zwei Wohnungen. Hierbei wird zwischen schutzbedürftigen Räumen, wie zum Beispiel einem Schlafzimmer, und nicht schutzbedürftigen Räumen, einem Badzimmer, unterschieden.
Je nach der zugrunde liegenden Bemessungsgrundlage, DIN-Norm, VDI-Vorschrift oder anderen Forderungen werden die Bauteile hinsichtlich der Schallschutzanforderungen bemessen.
Hierbei ist es von Belang, ob es sich um massive Bauteile, zum Beispiel eine Mauerwerkswand, handelt oder ob es sich um leichte Bauteile, zum Beispiel eine Holztafelwand, handelt.
Neben dem Luftschall ist insbesondere auch der Trittschall beim inneren Schallschutz zu berücksichtigen. Dieser folgt anderen physikalischen Grundsätzen als der Luftschall.
Als äußerer Schallschutz wird die Planung zum Schutz gegen den Außenlärm bezeichnet. Unter Außenlärm wird unter anderem der Verkehrslärm von Straße, Schiene oder Luftfahrt verstanden. Hierbei wird zwischen den Tageszeiten unterschieden. Die Anforderungen an den nächtlichen Lärmschutz sind deutlich höher.
Im Rahmen von weiteren Betrachtungen können sowohl Luftschall als auch Trittschall durch Messungen bestätigt werden.
Raumakustik
Wer bereits einmal in einem akustisch schlecht gebauten Raum saß, weiß, was hierunter zu verstehen ist. Ein Sprecher im Zentrum einer Kuppel ist an jeder Stelle dieser Kuppel gut zu verstehen.
Sind Schallschutzsegel schlecht angeordnet, ist selbst ein Sprecher mit einer sehr tragenden Stimme kaum zu verstehen. Harte Oberflächen und die daraus resultierenden Schallreflexionen führen zu unklarem überlagertem Schall und damit zu schlechter Verständigung.
Im Zuge dieser Planungen werden Oberflächen und ihre Reflexionszeiten betrachtet, die Orte von Sender und Empfänger beleuchtet und Hinweise gegeben, wie das Hören am Empfängerort verbessert werden kann oder aber ein Ort der Stille entsteht.